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Caritas öffnet Türen

Caritas öffnet Türen
Datum:
28. Apr. 2025
Von:
Axel Küppers

„Wir sind Perspektiven-Finder.“ So interpretiert Anika Kempen die rote Tür, die eine Zeitlang am Caritashaus an der Lindenstraße 1 gestanden hat. Dort hat neben weiteren Dienststellen der Caritas das „Ambulant Betreute Wohnen“ (ABW) seinen Sitz. Die 35-Jährige ist in dieser Einrichtung der CaritasSozialdienste Rhein-Kreis Neuss GmbH seit drei Jahren als Sozialpädagogin im Einsatz für Menschen mit Beeinträchtigung auf der Suche nach einer alternativen Wohnform. Das rote Portal steht für das Jahresmotto 2025 des Wohlfahrtsverbandes „Caritas öffnet Türen“ als Symbol christlicher Nächstenliebe. Damit kann sich die Neusser Erziehungswissenschaftlerin sehr gut anfreunden.

Das gilt auch für Simon Steger, der ebenfalls zum fünfköpfigen ABW-Team für Grevenbroich und Umgebung gehört. „Wir lassen keinen im Regen stehen“, sagt der 41-jährige Sozialpädagoge aus Grevenbroich in Anspielung auf den strömenden Regen, der zur Aufstellung der roten Tür niederprasselt. Den rund 60 Leistungsempfängern, die die Caritas-Dienststelle von der Lindenstraße 1 aus betreut, eine Perspektive fürs selbstständige Wohnen zu bieten, lohne die oft beschwerlichen Canossagänge in der Wiedereingliederung der betroffenen Menschen allemale. 

Ebenfalls beherzt nimmt Christoph Großmann die Klinke der roten Tür in die Hand. „Aus unserer Klientel stehen halt viele vor verschlossener Tür. Die versuchen wir zu öffnen“, berichtet der Sozialarbeiter aus Mönchengladbach. Der 31-Jährige arbeitet bereits seit zehn Jahren bei der Caritas im „Ambulant Betreuten Wohnen“ und hat über seine Tätigkeit im fünfköpfigen ABW-Team der Lindenstraße bereits das eine oder andere Erfolgserlebnis als „Tür-Öffner“ erlebt. 

Sinnbildlich passt der Tür-Öffner im Zuge der Caritas-Kampagne 2025 perfekt zu diesem Sozialdienst, bei dem es auch um das drängende Thema Wohnungslosigkeit geht. Bei Angeboten in der Unterstützung wie Aufbau sozialer Kontakte, berufliche Wiedereingliederung oder Hilfe bei Ämterangelegenheiten geht es meist darum, Fallstricke zu überwinden und die meist psychisch auferlegten Fesseln zu lösen. „Türen-Öffner sind wir auch deshalb, weil wir mit unseren Teams in Grevenbroich, Dormagen und Neuss durch personelle Aufstockung an Fachkräften noch weitere Unterstützungskapazitäten anbieten können“, betont Anette Nix, die Referatsleiterin Eingliederungshilfen bei den CaritasSozialdiensten. 

Dirk Jünger, Leiter CaritasSozialdienste, verweist auf den steigenden Betreuungsbedarf bei den Ambulanten Hilfen: „Insbesondere die uns von den Behörden zugewiesene Zahl von Menschen mit einer psychischen Erkrankung oder einer chronischen Suchterkrankung ist gestiegen. Deshalb haben wir unsere Angebote für die Leistungsempfänger verbessert und sind mit unseren drei Stellen im Rhein-Kreis Neuss gut aufgestellt.“ Im Sinne der kurzen Wege für die Klient_innen ist das Angebot in der Eingliederungshilfe flächendeckend im Rhein-Kreis vorhanden.

Wie umfassend und individuell zugeschnitten die Unterstützungsmöglichkeiten sind, die das Grevenbroicher ABW-Team für die Betroffenen entwickelt, weiß niemand besser als Karin Segbers. Die Mönchengladbacherin ist an der Lindenstraße 1 mit 25 Jahren Erfahrung die dienstälteste Mitarbeiterin und erinnert sich gut an die Zeit vor 2017, als die Dienststelle noch an der Bergheimer Straße saß. Die Botschaft ihrer und der Arbeit ihrer Kolleg_innen ist bis heute geblieben: Caritas öffnet Türen.