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HipHop gegen Nikotinsucht

HipHop
Datum:
3. Juni 2024
Von:
Axel Küppers

Die 13-jährige Lily aus Neuss und ihre zwei Jahre jüngere Cousine Mia aus Gummersbach haben beim NRW-weiten HipHop-Wettbewerb der Landesinitiative „Leben ohne Qualm“ gleich doppelt abgeräumt.  Mit ihrem Track „Team Rauchfrei“ haben sie den ersten Platz in der Kategorie der 10- bis 13-jährigen Nachwuchskünstlerinnen und -künstler belegt und auch den Preis für den besten Mädchen-Act gewonnen. 

Mit  über 100 HipHop-Songs hatten sich Kinder und Jugendliche aus ganz NRW an dem Wettbewerb beteiligt, der von der Präventionsstelle der Caritas-Suchtkrankenhilfe unterstützt wird. Gratuliert haben den Mädchen jetzt im Neusser Gymnasium Marienberg Schulleiter Norbert Keßler und Michael Weege, Präventionsexperte bei der Caritas-Suchtberatung im Rhein-Kreis Neuss. Lily ist dort Schülerin, ihre Cousine Mia besucht die Realschule Gummersbach-Steinberg. 

Die Schülerinnen freuen sich über ein Preisgeld von 500 € und zwei Einkaufsgutscheine im Wert von je 100 €. „Ein Teil des Geldes soll in die Produktion neuer Musikvideos fließen“, sagen Lily und Mia. Ihr Label „Quatschsack“ hat sich in den sozialen Netzwerken mit Kinderliedern im HipHop-Stil bereits eine Fangemeinde aufgebaut. 

„Wir sind Team Rauchfrei, sing mit und sei dabei. Ohne Rauch geht’s auch, das weißt Du ganz genau!“, singen Lily und Mia im Refrain. „Ein solcher Appell ist nötiger denn je“, bestätigt Michael Weege. Denn gerade bei Kindern und Jugendlichen werde das Rauchen wieder zu einem wachsenden Problem. 

Laut Michael Weege, der an Schulen im Rhein-Kreis Neuss regelmäßig Präventionsarbeit leistet, sind vor allem die so genannten Vapes bei Jugendlichen im Trend. Das sind Einweg-E-Zigaretten, die junge Konsumenten mit bunten Verpackungen und vielfältigen Geschmacksrichtungen locken. „Das ist für viele der Einstieg in die Nikotinsucht.“ 

Die Landesinitiative „Leben ohne Qualm“ verweist auf eine aktuelle Studie, nach der der Anteil jugendlicher Raucherinnen und Raucher zwischen 14 und 17 Jahren allein zwischen 2021 und 2023 von 8,7 Prozent auf 14,9 Prozent gestiegen ist.