Seit dem 1. März 2001 existiert grundsätzlich die Möglichkeit, ambulante Therapiemaßnahmen durchzuführen, deren Kosten von den Krankenkassen und Rentenversicherungen übernommen werden. Entsprechend erweitert sich das Behandlungsangebot der Fachstelle Glücksspielsucht um die ambulante Rehabilitation von pathologischen Glücksspielerinnen und Glücksspieler.
Im Mittelpunkt der Therapie steht die wöchentliche Gruppensitzung. Diese Treffen werden je nach individueller Situation durch Einzel-, Paar- oder Familiengespräche erweitert. Die ambulante Rehabilitation ist ein Behandlungsangebot für Glücksspielabhängige, die ein glücksspielfreies, zufriedenes Leben anstreben und aktiv und regelmäßig an ihrem Gesundungsprozeß mitarbeiten. Die Kosten werden von den Kranken- und Rentenversicherungen übernommen.
Vorteile der ambulanten Rehabilitation
- Individuelle Therapieplanung
- Verbleib in aktuellen sozialen Bezügen (Familie und Freundeskreis)
- Fortführung der Berufstätigkeit
- Einbeziehung der Angehörigen und Bezugspersonen in die Behandlung
- Direkte Erprobung der therapeutischen Inhalte im aktuellen Lebenszusammenhang
Einzelgespräche finden in der Regel einmal wöchentlich in der Fachstelle statt. In einem etwa einstündigen Gespräch werden zusammen mit den Betroffenen Themen besprochen wie beispielsweise:
- Umgang mit dem Spieldruck
- Schulden
- Rückfall
- Erarbeitung von persönlichen Zielenalternativen
- Freizeitgestaltung
- Partnerschaftskonflikte et cetera
Auch für Angehörige besteht die Möglichkeit, Einzelgespräche alleine mit der Fachstelle zu führen. Für Kinder gibt es ein besonderes Angebot.
Paargespräche
Bereits zu Beginn der Beratung oder auch in deren Verlauf kann die Einbeziehung der Partnerin beziehungsweise des Partners sinnvoll sein. Paargespräche können dann nach entsprechender Absprache in der Fachstelle stattfinden.
Gruppen für Betroffene
Begleitend zu den Einzelgesprächen besteht für Glücksspielsüchtige die Möglichkeit, einmal wöchentlich an einer der Therapiegruppen teilzunehmen. Hier können die Betroffenen ihr Spielverhalten überdenken, sich mit sich selbst und ihrer Lebenssituation auseinandersetzen und die Gruppe als Ort der gegenseitigen Unterstützung und Reflexion nutzen. Unter Leitung eines Therapeuten dient die Gruppe (10 - 12 Teilnehmerinnen und Teilnehmer) als soziales Lernfeld, welche zu Veränderungen anregen kann, hin zu einem spielfreien, zufriedenen Leben.
Gruppenangebot für Angehörige
In dieser Gruppe können Angehörige von Glücksspielsüchtigen Rat und Unterstützung für die Bewältigung ihrer schwierigen Lebenssituation finden.